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Ja, ist es nicht schön, das wir in einer Zeit leben, in der jede/r Irre einen Blog haben kann? - Hier ist meiner.^^ Willkommen in der Waschmaschine. Mal geht´s drüber, mal geht´s drunter, halt je nach Waschgang. Und IMMER verschwindet eine Socke, aber lassen wir das jetzt. Zu finden gibt es hier für den geneigten Leser: Von "Buntwäsche" für Konzerte auf denen ich rumgeturnt bin bis hin zum "Schleudergang" für kleinere oder größere cholerische Anfälle. Und das "Nähkästchen"! Das darf man nicht vergessen! In diesem befindet sich Musik , die mir gerade ans Herz gewachsen ist... Momentan bin ich unterwegs. Daher wird für das nächste halbe Jahr (ca. bis März 2012) Alltägliches und Kurioses aus beautiful Canada berichtet. Das ganze wird dann unter dem Label "Wäschekorb auf Abwegen" abgelegt. So long and thanks for all the fish! ................Ach, und bevor ich´s vergesse: Für den infantielen Spaß zwischendurch: Wer möchte, kann was in mein Gästebuch malen^^ http://www.graphicguestbook.com/dunkelbunt83 Amen

Sonntag, 19. Juni 2011

Azraeth-"Festival"

So ganz schlüssig bin ich mir nicht, ob ich das jetzt zur Rubrik "Buntwäsche" (für "live-unterwegs") oder "Schleudergang" (für "das regt mich gerade auf") schreiben soll. Wohl eher Letzteres.
Dabei hatte es sich anfänglich so gut angehört: Eine Bustour mit 350 Liter Freibier, Festival-Shirts und sogar Stoffbändchen (sowas ist ja unter Sammlern sehr begehrt), inklusive der Eintrittskarte für das super Angebot von nur 70 Euro. Das war doch ein Hammer! Da wollte man doch mit!
Bands wie Holy Moses, Izegrim, Painful, Tauthr, Thy Final Pain, Cripper, Ivenberg, Akrea, Kadavrik, uvm. sollten das legendäre Turock in Essen rocken.
Ärgerlich das Holy Moses dann ungefähr nen Monat vorher abgesagt wurden. Als Ersatz standen dann halt die Dänen von Artillery auf der Agenda. Auch gut. Preis-Leistung stimmt immer noch. Einige machten es dann auch noch mit, dass das Billing dann tatsächlich noch von ursprünglich 11 auf nur noch 8 Bands gekürzt wurde. Ärgerlich, aber noch verkraftbar. Also hab ich meine Lernsachen erstmal in die Ecke gefeuert und mich auf einen zauberhaften Abend mit Bier, Musik und netten Leuten gefreut.

Gestern ging´s dann endlich los: Viertel nach Sieben steuerte der Festivalbus dann Landau als letzte Einsammelhaltestelle an - fast leer. Verwunderlich, da die Bustour ja schon vor Wochen als nahezu ausgebucht galt. Nun gut, mehr Freibier für mich, was soll´s! Davon lass ich mir doch nicht die gute Stimmung verhageln, ha-ha! Aber moment mal: WO ist das Freibier?
Das fragten sich auch alle anderen. Nach kurzer Klärung sollte es das dann laut Veranstalter NACH dem Festival auf der Rückfahrt geben. What? Auf der RÜCKFAHRT? Hallo???
Kurzerhand wurde beschlossen, dass wir uns unser "Freibier" erstmal selber kaufen, weil wir JETZT Durst hatten. Nach Absprache mit dem Veranstalter sollte die Kohle dann sofort in Essen zurück erstattet werden. Gesagt - getan. Der wirklich nette Busfahrer steuerte dann erstmal  mit uns den nahegelegenen Supermarkt an. Schon mal recht komische Aktion für den Anfang. Teilweise wurde ja schon im Vorfeld bezweifelt, dass überhaupt ein Bus kommen würde...Naja, aber jetzt saßen wir  ja im Bus und hatten  Bier. Das klingt doch nach happy end..., obgleich es auch kein Shirt und kein Bändchen gab.

Also weiter:
Mit 19 Leuten (davon 5 Mitglieder von Tortured aus Landau mit Anhang und 2 Festivalhelfern) ging es dann nach Essen. Was eine Fahrt! Vorne duddelte SWR 4 die neusten Schlager runter, hinten wir und das Bier. Schlechte Laune kam trotzdem (noch) nicht auf.
Nach  knapp 6 Stunden Fahrt (ab Landau) kam unsere Mannschaft dann in Essen an. Moah, endlich da, endlich  keine Autobahn mehr, endlich anständige Musik. RINJEHAUEN! Party on, Wayne! Scheiß doch auf anfänglichen Stress...

Vor der Halle angekommen wurden wir dann aber schlagartig auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht.




Die nun allgemein um sich greifenden Glücksgefühle kann ich jetzt beim besten Willen nicht in Worte fassen...
Nach und nach trafen dann auch noch weitere Bands ein, die ebenso erfreut waren durch halb Deutschland für NICHTS gefahren zu sein.
Womit aber niemand gerechnet hätte war, dass sich der Veranstalter inklusive Co-Veranstalter blicken ließ. Eigentlich habe ich die ganze Zeit damit gerechnet, dass jeden Moment eine Hetzjagd auf die um Erklärungen ringenden Typen los geht. Die Leute waren zwar verständlicherweise ärgerlich und auch teilweise sehr aggressiv, aber zum Glück nicht gewalttätig und kontrolliert. Man rechnete den Veranstaltern wohl an, dass sie wirklich noch aufgetaucht waren. Die Erklärungsversuche schienen aber sehr konfus und zahlungsfähig schien auch keiner der beiden zu sein.
Dank eines Busmitfahrers haben wenigstens die Leute, die die Kohle für´s Bier vorgestreckt haben, diese wieder bekommen. Der Veranstalter musste dazu lediglich nur in ein Pfandhaus gezerrt werden und sein I-Phone verpfänden. Wie es mit den weiter ankommenden Bands oder dem Busunternehmer finanziell ausschaut entzieht sich meiner Kenntnis.

Zum Glück hatte jmd in weiser Voraussicht die Nummer unseres Busfahrers im Vorfeld organisiert und so konnten wir dann gegen drei Uhr wieder abreisen. Wieder 6 Stunden Autobahn, in der man sich natürlich fast ausschließlich über das großartige Festival unterhielt. Wenigstens aber kein SWR 4 mehr, da die Jungs von Tortured ein paar CDs verkloppten. Nette Mucke btw :). Live wohl ziemlich gut gewesen...aber lassen wir das jetzt!
Heilfroh, dass ich wieder zu Hause war, fiel ich erstmal in einen komaartigen Zustand. Was für eine unnötige Amoktour!

Im Fazit bleiben nur noch offene Fragen:

Wie konnte man eine solche organisatorische Fehlleistung vollbringen?

Warum hat man, als der Karren wohl schon unwiederbringlich im Dreck feststeckte, sich dann auch noch erdreisten können, Bands und Bustour doch kommen zu lassen?

Warum ist (bis jetzt!) nirgendwo im Internet zu lesen, dass das Festival abgesagt wurde?
Hoffte man vll, dass wir dann vor lauter Verständnis doch noch ne Kneipentour mit den Veranstaltern machen und alle durch die dürftigen Erklärungsversuche einfach "Schwamm drüber" sagen?

Es kann IMMER zu unglücklichen Verstrickungen kommen, die ein Festival verhindern - keine Frage. Andererseits liegt es doch dann auch in der Verantwortung des Veranstalters, diese möglichst zu umgehen bzw. im worst case dann auch schnellstmöglich ALLEN abzusagen - anstatt NIEMANDEM.

Oder hielt man es wohlmöglich für "anständiger", dieses jedem persönlich nach langer Fahrt und hohen Kosten vor der Halle mitzuteilen? Was auch immer die Erklärung gewesen sein könnte, es rechtfertigt auf keinen Fall, wie diese Absage realisiert wurde. Eine Stellungsnahme der Veranstalter lässt auf sich warten und wird wohl auch nicht kommen.

Mein aufrichtiges Beileid für alle Leute, die ebenfalls vor verschlossenen Toren an diesem Tag standen und für alle Bands, die einen wohl nicht unerheblichen finanziellen Aufwand hatten, um dann auf diese Weise abgespeist zu werden.
Ob es überhaupt eine finanzielle Entschädigung für irgend jemanden gibt, steht in den Sternen...

Brillante Leistung, liebes Azraethveranstalterteam! Glückwunsch!

5 Kommentare:

  1. Da mein Name mal mit dem Azraeth in verbindung gebracht wurde will ich, Matthias Helten, mich davon distanzieren. Ich war letztes Jahr kurz mal dabei, wurde aber sehr unsanft einfach entlassen und es wurde nie bekannt gegeben. Also bevor irgendjemand auch noch auf mich zu geht.

    Ich habe seit Sommer 2010 und seit Januar diesen Jahres nichts mehr mit dem Azraeth oder den Veranstaltern zu tun und will es auch gar nicht.

    Ich will noch ein Wort an die Bands und das Publikum richten: Es tut mir leid für euch und ich hoffe das ihr euer Geld wieder zurück bekommt.

    Gruß
    Matthias Helten

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  2. Auch wir von Painful hatten einen sehr hohen finanziellen Verlust zu beklagen, auf dem wir hoffentlich nicht sitzenbleiben werden. Da wir mit drei Fahrzeugen komplett ca: 2400 km gefahren sind und das komplette Backline zu Transportieren + 2 Stagetechniker kann man es sich nur Vorstellen was da offen steht.

    Was für eine unnötige Amoktour!

    Da hast du Recht damit, wir hoffen das alle Festivalbesucher die wegen uns oder anderen Bands gekommen sind Ihr Eintrittsgeld wiederbekommen werden.

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  3. zur Ergänzung: das Turock hat sofort als klar war ,dass der "Veranstalter" selbst auf ihr großzügiges Entgegenkommen zur Rettung nicht eingehen konnte / wollte, einen entsprechenden Hinweis auf ihre Seite gestellt, so dass sich zumindest ein paar Leute den Weg sparen konnten. da unser Besuch aus dem Norden aber schon im Zug sass, haben wir uns dann doch auf den Weg nach Essen gemacht und zumindest diverse Bierchen und Cocktails mit den Izegrims gebechert...

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  4. Jahaaaa, ICE Hin- und Rückfahrt war auch nicht billig für mich^^Aber hatten trotzdem einen Riesen-Party-Wochenend-Spaß :D
    Schöne Scheiße war das!!!

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  5. Hi!

    Ich bin einer der beiden Painful-Roadies und wie schon erwähnt waren wir zu sechst, mit 3 Fahrzeugen voller Instrumente und Backline mehrere Stunden unterwegs um dann in Essen vor verschlossenen Türen zu stehen - so wie ihr.

    Da wir inzwischen auf den verschiedensten Seiten im Internet Kommentare und Berichte zum Thema Azraeth-Festival 2011 gelesen haben, haben wir eine Facebook-Gruppe
    "Azraeth Festival 2011 - Nein, doch nicht!" eingerichtet, zu der wir euch herzlich einladen möchten.

    Die Gruppe soll euch zum Einen als Diskussions-Plattform dienen, auf der auch Erfahrungsberichte wie der obenstehende von Dunkelbunt sehr willkommen sind,

    zum Anderen wollen wir alle Betroffenen über diese Gruppe umgehend informieren, sofern es nützliche Informationen zum Thema Ticket-Rückerstattung etc. geben sollte.

    Bleibt nur zu hoffen das allen Fans und Bands solche Aktionen in Zukunft erspart bleiben.

    Gruß Patrik

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